Im Alter präsentieren sich Erkrankungen und deren Verlauf oftmals anders als bei Jüngeren. Ältere Menschen sind oft gebrechlich und leiden an mehreren Krankheiten gleichzeitig. Umso wichtiger ist es daher, dass nach einer Erkrankung oder einer Verletzung ein gesamtheitliches und umfassendes Behandlungskonzept angewandt wird. Darauf ist der Fachbereich Akutgeriatrie der Spitalregion Fürstenland Toggenburg (SRFT) ausgerichtet und die Pflegemitarbeitenden, Therapeuten aber auch Ärztinnen und Ärzte sind entsprechend spezialisiert.
Erfahrener Geriater
Das akutgeriatrische Ärzteteam im Spital Wil wird neu von Dr. med. Danny Anthony geleitet, der per Anfang Juli die Stelle des Leitenden Arztes der Akutgeriatrie in der SRFT angetreten hat. Der Facharzt für Allgemeine Innere Medizin verfügt über den Schwerpunkttitel Geriatrie und hat in den vergangenen Jahren breite Erfahrung in der Altersmedizin gesammelt, so unter anderem als Chefarzt der Geriatrie am Kantonsspital Winterthur oder Leiter der Altersmedizin am Spital Limmattal. «Wir freuen uns, mit Danny Anthony einen erfahrenen Spezialisten für das Spital Wil gewonnen zu haben», sagt Dr. med. Birgit Schwenk. Die Chefärztin Akutgeriatrie der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland ist seit 2021 dank einer Kooperation zwischen der SRRWS und der SRFT auch für die Sicherstellung der ärztlichen Behandlung in der Akutgeriatrie des Spitals Wil zuständig. Diese spitalverbundsübergreifende Zusammenarbeit sieht auch Danny Anthony als grossen Vorteil: «Damit kann die Entwicklung dieses Spezialgebiets umfassend vorangetrieben werden.» Innerhalb seines Teams vor Ort freut er sich vor allem auf die besonders enge Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen, die in der Altersmedizin einen grossen Stellenwert besitzt.
Zurück zu möglichst viel Selbstständigkeit
Neben der Behandlung der aktuellen Grunderkrankung liegt der Hauptfokus der Akutgeriatrie im Spital Wil auf der geriatrischen Akutrehabilitation mit einer Therapiedauer von in der Regel ein oder zwei Wochen, in manchen Fällen auch etwas länger. Ziel ist es, älteren Patientinnen und Patienten zu einer möglichst hohen Selbstständigkeit und Lebensqualität nach dem Spitalaustritt zu verhelfen. Dafür arbeitet ein interprofessionelles Team bestehend aus Ärzten, Pflegefachpersonen, Therapeuten und weiteren Beratungsdiensten Hand in Hand. Zusammen mit Patientin bzw. Patienten und den Angehörigen legen die Spezialisten zu Beginn des Aufenthalts einen individuellen Behandlungsplan fest. Hierzu gehören neben der ärztlichen und pflegerischen Betreuung auch ein breites Therapieprogramm, so zum Beispiel Physio- und Ergotherapie oder im Bedarfsfall auch Ernährungsberatung und Logopädie.
Vergrösserung mit Bezug Erweiterungsbau
«Die Bedeutung der Altersmedizin nimmt mit unserer gesellschaftlichen Entwicklung laufend zu», so Danny Anthony. Umso mehr freut er sich, dass er auch gleich zu Beginn seiner Tätigkeit den Umzug der Akutgeriatrie in den Erweiterungsbau begleiten darf. Denn im Zuge der Schliessung des Spitals Wattwil im März 2022 wurde die dort seit Jahren etablierte Akutgeriatrie nach Wil verlegt und in einer provisorisch eingerichteten Bettenstation mit reduzierter Bettenzahl geführt. Mit Bezug der neuen Station im August verfügt die Akutgeriatrie wieder über die notwendige Kapazität von 22 Betten und weitere für die Therapie wichtige Nebenräumlichkeiten.