Für ein gutes Leben trotz Arthrose

Neu bietet die Physiotherapie im Spital Wattwil das GLA:D-Programm an. Dieses verhilft Menschen mit Arthrose nachhaltig zu einem Leben mit weniger Schmerzen.  

Arthrose gehört zu einer der häufigsten Erkrankungen weltweit. Auch jede vierte Schweizerin bzw. jeder vierte Schweizer leidet an dieser Gelenkserkrankung, meist im Bereich Hüft- oder Kniegelenk. Für die Betroffenen bedeutet dies je nach Fortschritt der Erkrankung eine starke Verminderung der Lebensqualität: starke Schmerzen und dadurch auch weniger Bewegungsfreiheit schränken ein und belasten. In der Behandlung der Arthrose spielt die Physiotherapie eine zentrale Rolle. Durch Beratung, Instruktion, Übungen sowie falls nötig Gewichtskontrolle, können die Symptome der Arthrose gelindert werden. Neu bietet die Physiotherapie im Spital Wattwil mit dem Programm GLA:D ein auf internationalen Richtlinien beruhendes standardisiertes und qualitätskontrolliertes Programm an, mit welchem Betroffene nachhaltig zu einer Verbesserung, also zu einem guten Leben trotz Arthrose kommen können. 


Gruppentherapie im Zentrum

Das Programm GLA:D (good life with arthritis in Denmark) wurde in Dänemark aufgrund der Richtlinien zur Behandlung von Arthrose im Knie- und Hüftgelenk von internationalen Fachgesellschaften entwickelt und folgt dem Grundsatz «Bewegen trotz Schmerzen». Das Programm umfasst eine Kombination aus Beratung, Schulung sowie Übungen. Neben den individuellen Einzelsitzungen steht die standardisierte Gruppentherapie im Zentrum. In den Einzelsitzungen werden die Teilnehmenden untersucht und individuell in das Übungsprogramm eingeführt. Im Gruppenkurs finden die Schulungen und insbesondere das Training von Kraft und Stabilität statt. Die Übungen können einfach zu Hause weitergeführt werden. «Der grosse Vorteil der Gruppentherapie liegt darin, dass sich die Teilnehmenden auch gegenseitig unterstützen und motivieren», sagt Anny Luty, Leiterin Therapeutische Dienste SRFT. Die Intensität der Übungen wird individuell auf jeden Teilnehmenden abgestimmt.


Nachhaltiger Erfolg

Die Teilnehmenden lernen im Kurs viel über die Hintergründe ihrer Erkrankung und insbesondere, was sie selbst aktiv gegen die Schmerzen unternehmen können. Dadurch ist die Wirkung der Therapie nachhaltig. Dies bestätigen die Studien, welche das Programm begleiten. Nach drei und sogar nach zwölf Monaten steigt die Lebensqualität der Teilnehmenden signifikant und auch nach 12 Monaten hält die Verbesserung weiter an. «Mit diesem Programm können wir die Betroffenen optimal unterstützen. Die konservativen Methoden in der Behandlung können vollständig ausgeschöpft werden, bevor eine Operation als letzter Schritt in Betracht gezogen werden muss», sagt Anny Luty. 


Für alle geeignet

Die Therapie eignet sich für Betroffene mit frisch diagnostizierter Arthrose ebenso wie für solche mit einer weit fortgeschrittenen Erkrankung. Auch nach einer Endoprothesen-Operation kann am Programm teilgenommen werden. Geleitet wird sie durch zwei erfahrene Physiotherapeutinnen, welche zusätzlich die entsprechende GLA:D-Weiterbildung abgeschlossen haben. Der Kurs findet während sechs bis sieben Wochen je zweimal wöchentlich statt. Die Kosten werden bei Vorliegen einer Verordnung durch den Arzt von der Krankenkasse übernommen. 


Weitere Informationen unter www.srft.ch oder www.gladschweiz.ch