Gynäkologische Sprechstunde
Nicht nur in der Schwangerschaft, sondern in allen Lebensabschnitten einer Frau, sind regelmässige gynäkologische Untersuchungen für die Gesundheit wichtig. Unsere Gynäkologen führen in ihren Sprechstunden Vorsorgeuntersuchungen wie den Krebsabstrich des Gebärmutterhalses oder Untersuchungen der Brust durch. Sie beraten Frauen jeden Alters in Fragen der Verhütung, bei ungewollter Kinderlosigkeit, bei Problemen in den Wechseljahren sowie bei Beckenbodenschwäche. Zudem begleiten Sie Schwangere in der Zeit bis zur Geburt.
Für die Sprechstunden empfangen wir unsere Patientinnen in der Praxis für Gynäkologie & Geburtshilfe im Spital Wil. Diese verfügt über einen eigenen Eingang mit Empfang und Wartebereich sowie separate Parkplätze vor dem Gebäude. Die gynäkologische Sprechstunde steht allen Frauen offen, auch wenn kurzfristige Arzttermine gewünscht sind.
Spezialisierte Sprechstunden
Die senologische Sprechstunde ist die Anlaufstelle für Frauen mit allen Arten von Brustproblemen. Im Zentrum stehen eine persönliche und einfühlsame Beratung, Betreuung und Therapie. Abgeklärt und untersucht werden sowohl gutartige Befunde wie hormonell bedingte Brustschmerzen, Entzündungen der Brust (in oder ausserhalb der Stillzeit), Zysten der Brust, gutartige Tumoren wie zum Beispiel Fibroadenome als auch bösartige Befunde, d. h. Brustkrebs. Brustkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten. In der Schweiz erkranken 12% aller Frauen im Verlauf ihres Lebens an Brustkrebs - das entspricht jeder 8. Frau.
Im Falle von Brustkrebs wird die Abklärung im Spital Wil durchgeführt. Wir bieten kombinierte Termine an, sodass in der Regel die Mammographie (Bruströntgen), der Brustultraschall sowie falls notwendig die Biopsie (Probeentnahme von Gewebe) am gleichen Tag stattfinden können.
Die operative Therapie erfolgt durch die Wiler Brustspezialistin im Brustzentrum des Kantonsspital St.Gallen (KSSG) gemeinsam mit den dortigen Brustchirurgen.
Die weitere Behandlung bzw. Nachkontrollen finden dann wieder im Spital Wil statt.
Patientinnen mit Senkungsbeschwerden oder Blasenfunktionsstörungen erhalten in der urogynäkologischen Sprechstunde eine umfassende Funktionsdiagnose, ein individuelles Therapiekonzept sowie persönliche Beratung. Meistens sind es mehrere Ursachen, die zu Harnverlust, Blasen- und Intimbeschwerden, chronischen Entzündungen sowie Senkungsbeschwerden führen. Es kann jede Frau treffen.
Harnverlust bei körperlicher Anstrengung nennt sich Belastungsinkontinenz. Dabei zählen das Heben von Lasten, Springen, Turnen, Tennisspielen, Bergabgehen oder Husten, Niesen und Lachen als körperliche Anstrengungen. Eine Senkung der Beckenorgane kann entstehen, wenn Muskeln und Bindegewebe erschlaffen oder sich von der Verankerung lösen.
Senkt sich die Scheide oder Gebärmutter bis vor den Scheideneingang, spricht man von einem Vorfall. Für die Behandlung bieten sich verschiedene Möglichkeiten an:
- Kugeln und Elektrostimulation als Hilfsmittel
- Beckenboden- und Vibrationstraining mit «Galileo»
- Pessare
- Hormone
- Operationen
Operationen sind dann zu empfehlen, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
- Wenn die konservativen Behandlungsmöglichkeiten versucht wurden und keine befriedigende Besserung oder Heilung der Beschwerden erzielt werden konnte.
- Wenn die vorausgehenden Untersuchungen zeigen, dass eine Operation eine sehr gute Chance hat, den Urinverlust und die Beschwerden zu heilen.
- Wenn das Gewebe gut vorbereitet ist, zum Beispiel mit lokalen Östrogenen oder durch Behandlung eventueller Entzündungen.
- Wenn die Patientin nach Aufklärung über die Erfolgschancen und Risiken eine Operation wünscht.
Senkungsoperationen korrigieren den Beckenbodendefekt und bringen die gesenkten Organe in ihre ursprüngliche Lage zurück. Zu beachten ist, dass durch die Operation nicht neue Beschwerden wie Inkontinenz oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr entstehen.
Anspruchsvolle Operation
Bei Senkungsoperationen handelt es sich um äusserst anspruchsvolle Eingriffe. Meistens sind es Kombinationen von Geweberaffungen und Fixationen an stabilen Beckenbodenstrukturen. Bei dünnem und schwachem Gewebe werden - wie bei Bruchoperationen - sehr feine Prolenenetze zur Gewebeverstärkung eingelegt.
Abhängig von Art und Schweregrad der Senkung (vordere Scheidenwand mit Blase, hintere Scheidenwand mit Darm und Gebärmutter oder Kombination) ergeben sich unterschiedliche Operationsverfahren. Auch wird auf individuelle Wünsche Rücksicht genommen wie zum Beispiel Erhalt oder Entfernung der Gebärmutter.
Die operativen Behandlungsmethoden haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Die modernen Operationsmethoden sind weniger invasiv und trotzdem erfolgreicher. Viele Eingriffe können heute sogar in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Auch die postoperativen Erholungszeiten sind kürzer geworden.
Wir beraten Sie gerne und erstellen mit Ihnen gemeinsam ein individuelles Behandlungskonzept.
In dieser Sprechstunde werden Mädchen und junge Frauen von einer spezialisierten Ärztin betreut mit Einfühlungsvermögen und Behutsamkeit. Eine körperliche Untersuchung ist nicht in jedem Fall notwendig, zentral sind Beratung und Aufklärung.
Wenn gewünscht, dürfen Begleitpersonen zum Gespräch dabei sein, wie Mutter oder Freundin. Themen der Beratung sind: erstes Mal beim Frauenarzt, Menstruationszyklus und Menstruationsbeschwerden, Sexualität, Verhütung, Partnerschaft, wie auch Abklärungen bei Beschwerden im Genitalbereich oder bezüglich Entwicklungsstörungen.
Prävention von Gebärmutterhalskrebs (HPV) inklusive das Angebot einer HPV-Impfung, sowie Verhütung von sexuell übertragbaren Krankheiten (zum Beispiel Chlamydien) sind auch Inhalt unserer Teenagersprechstunde.
In der Dysplasie-Sprechstunde werden Veränderungen des Gebärmutterhalses, der Vulva (äusserer Intimbereich) und der Scheide sorgfältig untersucht sowie mit speziellen Methoden genau abgeklärt. Diese Veränderungen (z. B. Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs oder Warzen im Intimbereich) fallen meist im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung auf. Wir besprechen mit Ihnen im Detail, welche Konsequenzen eine solche Erkrankung für Sie und Ihren Partner hat und welche weiteren therapeutischen Schritte möglich und nötig sind.
In der Dysplasiesprechstunde werden Patientinnen betreut, die einen auffälligen Krebsabstrich oder Probleme mit der Haut im Intimbereich haben. Dabei wird eine Kolposkopie (Untersuchung mit spezieller Lupe) am Gebärmutterhals durchgeführt. Allenfalls erfolgt die Entnahme kleiner Gewebeproben vom veränderten Bereich am Muttermund oder von der Haut.
Ziel ist es, chronische Erkrankungen oder Vorstufen von Krebs (Dysplasien) zu erkennen und individuell zu behandeln. Für die Entwicklung einer Dysplasie ist meist eine durch Geschlechtsverkehr übertragene Infektion mit dem Humanen Papilloma Virus (HPV) verantwortlich. Dieses Virus ist besonders bei jungen Frauen stark verbreitet und wird in den meisten Fällen vom Immunsystem erfolgreich bekämpft. Leichte Zellveränderungen können sich deshalb zurückbilden, oft sind nur regelmässige Kontrollen nötig. In seltenen Fällen entwickeln sich schwere Zellveränderungen. Je nach Schweregrad kann dann eine operative Behandlung notwendig sein. Hierbei wird der Bereich der Zellveränderung am Muttermund mit einer Elektroschlinge entfernt (Konisation). Dieser Eingriff erfolgt ambulant.
Beschwerden der Vulva können durch Juckreiz, Brennen, Wundgefühl und Schmerz stören. Auch bei Warzen, Rötungen, Schwellungen, Verwachsungen sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kann eine Vorstellung sinnvoll sein.
Eine besondere Hauterkrankung ist der Lichen sclerosus, Symptome dafür sind chronischer Juckreiz, Schmerzen und Brennen. Später können Symptome durch Vernarbungen und Schrumpfung gewisser Hautbereiche bestehen. Ein weiteres Gebiet sind langandauernde Schmerzen im Vulvabereich (Vulvodynie), die sehr störend sein können im Alltag. Auch hier bieten wir individualisierte Behandlungen an. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Muskeltraining, Entspannungsübungen, Körperwahrnehmungs- und Verhaltensübungen, Biofeedback, Elektrostimulation, Triggerpunktbehandlung u. a. Solche Behandlungen im Bereich des Beckens erfolgen durch spezialisierte Physiotherapeutinnen.
Myome sind die häufigsten gutartigen Tumore bei Frauen. Bei 4 von 10 Frauen im gebärfähigen Alter zwischen 30 und 50 Jahren lassen sich Myome nachweisen. Sie sind an sich nicht gefährlich, können aber in einigen Fällen unangenehme Beschwerden und auch ernste Komplikationen mit sich bringen.
Die häufigsten Beschwerden sind starke Periodenblutungen, Zwischenblutungen, Blutarmut (Anämie), Schmerzen, Druckgefühl im Unterbauch, Kreuzschmerzen, Unfruchtbarkeit und Komplikationen während der Schwangerschaft. Die Umwandlung in einen bösartigen Tumor ist äusserst selten.
Generell müssen Myome nur behandelt werden, wenn sie Schmerzen verursachen oder die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Deshalb muss der Kinderwunsch in der Therapieplanung mitberücksichtigt werden. Weiter hängt die Therapie von der Lokalisation, der Anzahl und der Grösse der Myome ab. Derzeitige Behandlungsstrategien bestehen aus medikamentösen und operativen Verfahren. Medikamentöse Therapien sind in der Regel hormonelle Therapien, die das Wachstum der Myome beeinflussen.
Operativ kann eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) sinnvoll sein, wenn Myome auf der Innenseite der Gebärmutter liegen. Dabei können Myome von der Scheide her von innen abgetragen werden, ohne die Gebärmutter zu eröffnen. Zusätzlich kann die Gebärmutterschleimhaut abgetragen und verödet werden, um wiederkehrende Blutungen zu stoppen. Befindet sich das Myom eher auf der Aussenseite der Gebärmutter, ist das Mittel der Wahl eine Bauchspiegelung (Laparoskopie). Bei Kinderwunsch kann das laparoskopische Ausschälen eines Myoms (Myomenukleation) sinnvoll sein. Haben sich Myome schon sehr weit ausgebreitet, steht auch die Gebärmutter-Entfernung als Option zur Verfügung. In der Regel wird die Gebärmutter minimalinvasiv (laparoskopisch) entfernt. Hierbei ist die LASH (laparoskopisch-suprazervikale Hysterektomie) eine Gebärmutterentfernung, bei der nur der Gebärmutterkörper entfernt wird. Der Gebärmutterhals bleibt besonders in seiner Stützfunktion für den Beckenboden erhalten. Sollte eine TLH (totale laparoskopische Hysterektomie) empfohlen werden, wird die gesamte Gebärmutter samt Gebärmutterhals entfernt.
In Zusammenarbeit mit der Gynäkologie am Zentrumsspital St.Gallen (KSSG) bieten die Spitäler St.Gallen eine minimalinvasive Behandlungsmethode mit Sonata® an. Myome werden in Narkose von vaginal her mit einer spezialisierten Ultraschallsonde erreicht und mit Radiofrequenzenergie gezielt erhitzt. Dadurch schrumpfen die Myome und es kommt nachfolgend zu einem Rückgang der Beschwerden. Diese minimal-invasive Methode kann eine Alternative zur operativen Entfernung der Myome sein.
Andere Ursachen für Blutungsstörungen können Polypen sein. Dies sind Wucherungen in der Gebärmutterschleimhaut, welche auch zu Blutungsstörungen führen können. Sie werden im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung mit Entfernung der Gebärmutterschleimhaut samt Polypen behandelt.
Weitere verbreitete Unterleibserkrankungen sind die Endometriose und Adenomyose. Hierbei sind Zellen ähnlich der Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutterhöhle angesiedelt. Dabei leiden Frauen oft jahrelang unter schmerzhaften Perioden bis zur Unfruchtbarkeit. Teilweise kann hier ein MRI (Magnetresonanztomographie) hilfreich sein in der Diagnostik neben fachärztlicher Untersuchung und Ultraschall. Endometriose wird gemäss neusten Empfehlungen individualisiert, symptombezogen und entsprechend der Lebensphase behandelt. Hierbei stehen drei Therapieoptionen zur Verfügung: eine angepasste Analgesie, Hormonbehandlung sowie die operative Therapie.
Im Rahmen dieser Sprechstunde zu Blutungsstörungen und Myombeschwerden findet neben der Tastuntersuchung auch eine Ultraschalluntersuchung des Beckens statt. Vereinzelt kann auch eine MRI sinnvoll sein. Die Befunde werden erklärt und die in Frage kommenden Behandlungsmöglichkeiten - abhängig von der individuellen Lebenssituation - besprochen. Gerne beraten wir Sie dazu und legen Wert auf eine individuell angepasste Therapie für Sie.
Die Wechseljahre sind eine Lebensphase, die für viele Frauen persönliche und körperliche Veränderungen bedeuten. Jede Frau erlebt diesen Zeitraum anders. Immerhin haben fast die Hälfte der Frauen gar keine oder nur leichte Beschwerden. 2 von 10 Frauen erleben doch starke Beschwerden und sind dadurch eingeschränkt im Alltag. Einige leiden unter Zyklusschwankungen, andere unter Schweissausbrüchen, Nervosität, Gedächtnisschwäche, Schlaflosigkeit sowie Herzklopfen. Auch Gelenkschmerzen sowie eine Osteoporose können in dieser Lebensphase auftreten.
Wir bieten Ihnen eine Beratung an und unterstützen Sie in der Auswahl einer individuell angepassten Therapie.
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